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Beschreibung
Der diese Lektüre verfasste, ist keiner der normalen DDR-Verächtlichmacher, wie sie zu Tausenden die letzten dreißig Jahre zum Schreibstift gegriffen haben, um im Rausch von Rache sich zu suhlen.
Dieser ist ganz anders normal. Für seinen Teil nimmt er das Unabänderliche – hier die Nationale Volksarmee – pragmatisch hin. Oh nein, wohl denkt er sich was, denn er ist gebildet; so einer denkt mehr, weiß aber längst noch nicht alles.
Was der junge Koch bestimmt weiß: Er ist Bürger der DDR. Aussuchen konnte er sich das nicht, aber er wuchs behütet auf. Warum soll er sich gegen den Arbeiterstaat stellen? Er macht mit, Klamauk mag er nicht. Roland Block schreibt auf, wie er die Nationale Volksarmee erlebt hat. Sie hat sein Leben verändert, nicht zum Schlechtesten, wie er meint.
Er benutzt Klarnamen, soweit er sich erinnern kann. Ohne Risiko ist das nicht, gewiss; doch Zeitgeschichte ist wertvoller als ein paar mögliche Ressentiments.
Der mit der Materie vertraute Leser erinnert sich an ein Stück eigenes Leben; der Unkundige lernt, wie es bei einer Armee zugeht, schmunzelt mitunter, wie der Autor fein nuanciert die festgemauerte Republik auf die Schippe nimmt. Doch Erziehung und Herkunft weisen immer den geradlinigen Weg – auf dem man durchaus auch straucheln kann.
Zuletzt hat er trotz aller Loyalität nach drei Jahren die Nase voll von der Armee – wie die meisten vor ihm. Dennoch: Sein Büchlein liest sich wie eine Hommage an einen granitenen, autoritären Koloss, in dem viele menschliche Herzen emsig prickeln und manche neue Verbindung auf Lebenszeit hervorbringen.
WiedenVerlag Crivitz