Liquidierter Ingo Koch Verlag Rostock erlebt in Crivitz Comeback
Es scheint heute, als spiele der Crivitzer WiedenVerlag bei dem belletristischen Rettungsversuch proletarischer DDR-Altlasten keine hervorragende Rolle. Seine Bücher, versehen mit dem no name Makel, versanden gar zu schnell im Strom vom beliebigen Zeitgeist; die Crivitzer Bücher werden anscheinend (noch) nicht gebraucht. Belletristik überdies, sagen Fachleute, habe ein hartnäckiges Lagerleben.
Jetzt hat Dr. Ingo Koch, langjähriger erfolgreicher Rostocker Verleger, dessen Verlagsspektrum historische und maritime Sachbücher umfasst, seine spannende Tätigkeit eingestellt. Er und ich kamen überein, dass ich wichtige Projekte seines Hauses im WiedenVerlag weiterführe, sodass entsprechende Titel zukünftig auf der Seite des WiedenVerlags zu finden sein werden. Da es sich ausschließlich um Remittenden handelt, werde ich Preise flexibel gestalten können. Jedes Produktbild, welches grün unterlegt ist, stammt aus dem ehemaligen Ingo Koch Verlag.
Es ist nicht der Rede wert, dass ich jedwedes humanistische Anliegen der neu hinzugekommenen Autoren teile. Bei eventuellen Anfragen bezüglich sachbezogener Inhalte bitte ich meine Unwissenheit zu entschuldigen, verspreche aber, möglichst schnell dazuzulernen.
Für mich ist klar, dass zukünftig kleine Verlage, wie auch der WiedenVerlag, wichtige Beiträge leisten werden für eine Umgestaltung der Gesellschaft, die jeden Tag dringlicher nötig, weil von den öffentlichen Meinungsbildnern behindert wird. Deswegen können und müssen sich Sachbuch und Roman befruchten und ergänzen. Überhaupt waren es von Anfang an Anstößigkeiten im Verlagsalltag, die anstießen und Anstoß erregten. Wie einst im Mai — so im Dezember.
Rainer Stankiewitz